TRACHT KOMMT VON TRAGEN

 

 

Die Tracht der Goldhaubenfrauen besteht aus:

 

Kleid aus Seide, Brokat,Wollstoff oder Kunstseide

Unterrock

Handschuhe ohne oder mit Finger

Perlbeutel oder Stoffbeutel wie das Kleid

Schirm

Betbuch ( mit dem man immer eine aktuelle Blume dazu trägt)

Schmuck

Wolltuch ( = ein 3m langes und 1m breites Tuch)

 

das Kleid kann auch aus Leiblrock und Jackerl bestehn, wird aber immer ohne Bluse getragen

 

Die Häubchenmädchen tragen ihr Kleid mit Bluse

 

Häubchenmädchen

 


Beschreibung folgt......................................

 

" Unter die Haube kommen" erst nach der Hochzeit durfte die Frau eine Goldhaube tragen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So wird eine Goldhaube gemacht:

 

Holzrahmen - Goldband weben _ gewünschtes Muster auf durchsichtigem Papier zeichnen _ Muster mit dem Papier auf Goldband nähen - sticken - Papier wegzupfen - fertiges Band zusammen nähen - Drahtgitter und Kamm einnähen

Arbeitszeit ca. 250 - 300 Stunden

Material: Goldfaden, Goldplättchen (vergoldet) , Perlen

 

Da das Gold an der Luft mit der Zeit schwarz werden kann, wird die Goldhaube in einer Hutschachtel mit Kohlepapier aufbewahrt

Das Tuch wird in unsrer Gegend Türkentuch genannt,
heisst auch
Wiener Tuch mit hangeknüpften Fransen aus Wolle/Seide oder aus reiner Seide

Bei uns Goldhaubengruppen werden die Tücher zu unserer Tracht passend zur Kleidfarbe getragen, wenn es die Witterung erfordert.

  
sie werden heute auch noch hergestellt und in guten Trachtengeschäften angeboten
 
die Herkunft lässt sich weit zurück verfolgen , lesen sie hier mehr darüber:

 

Geschichte des Cashmere Schals.


Cashmere oder Kaschmir steht als geographischer Begriff für die im nordwestlichen Himalaja gelegene Region, zwischen Indien und Pakistan. Die Gebirgslandschaft mit dem Kaschmirtal in 1500 bis 1900 m Höhe wird landschaftlich intensiv genutzt. Hier werden Schafe und Ziegen gezüchtet, unter anderem auch die Changraziege, eine ursprüngliche Wildziege, die ihre feinsten Wollhaare (Bauchhaare) zu Beginn der warmen Jahreszeit an den Sträuchern und Felsen abstreift.

Diese Haare werden dann händisch eingesammelt.

Die Bezeichnung „Cashmere“ ist auf den seidenweichen Rohstoff dieser Haare der Kaschmirziege und auf den daraus gewobenen Stoff übertragen worden. Charakteristisch für die Cashmerewolle ist ihre feine, weiche, glänzende Qualität und ihr geringes Gewicht.

Einer der ersten, der die in Kaschmir ansässigen Schalwebereien kennen lernte, war Francois Bernier.

Seinen Reiseberichten zufolge waren an der Herstellung von Kaschmirschals ausschließlich Männer beteiligt. Der Zeichner, Napquasch genannt; entwarf das Modell, der Tarah-guru benannte die Fäden, las die Zeichnung von unten nach oben und bestimmte jede Farbe der entsprechenden Anzahl der Kettfäden; die über die Webspule gehen mussten. Die Weber saßen jeweils nebeneinander vor demselben Handwebstuhl und hatten diese Übertragung, Talim genannt, ständig vor Augen. Sie verwendeten ein zweifach gezwirntes Garn, das in einer 2:2 Körperbindung in Gobelintechnik gewebt wurde, wobei sie beim jeweiligen Farbwechsel die entsprechenden Fäden miteinander verschlauften: diese Technik wurde als so genannte „Bobinet-Technik“ berühmt. Deshalb sind diese Schals alle rückseitig gewebt. Die Muster der früheren Cashmere Schals entlehnten ihr Formenrepertoire der Pflanzenwelt, sie beschränkten sich auf Blüten und Palmblätter. Die Palmette als nie verwelkende, sich ständig erneuernde Vegetationsspitze der Dattelpalme stellt gleichermaßen ein Lebensbaummotiv dar.

Das zweite charakteristische Muster ist das orientalische Mirabota Motiv, das einer Pinie, einem Föhrenzapfen, einer Träne, Birne oder Mangofrucht ähnelt. Diese Pinienform ist als Einzelmotiv und als fortlaufende Bordüre gebräuchlich.

 

Am Ende des 18. Jahrhunderts trat sie ihren Siegeszug als „Paisley Muster“ in Europa an. Die Träne dieses typischen Motivs wurde in England, Frankreich und auch in Österreich ständig nachgemacht, vereinfacht, oft ergänzt durch Blumen und Ranken, doch die Grundform blieb bestehen. Während in Kaschmir und in den Ländern des Orients der Schal fast ausschließlich den Männern vorbehalten war, wurde in Europa der importierte Schal nur von Frauen getragen. 

 

 

 

Der „Wiener Schal“

 

Nicht nur England und Frankreich brachte die Schalerzeugung einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, sondern auch Österreich. Die in Wien produzierten Schals nannte man wegen ihrer Ornamente „türkische“ oder „persische“, sie wurden allerdings als „Wiener Schals“ exportiert.

Kaiserin Maria Theresia sandte 1749 den Musterzeichner Florian Zeiß nach Paris, um die französischen Musterschulen zu studieren. Nach seiner Rückkehr erfolgte die kaiserliche Gründung der „Commerzialzeichnungsschule“ als Ausbildungsstätte für Musterzeichner und Fabrikanten.

Maria Theresia und Joseph II eröffneten mit ihrer Förderung ein wahres Seidenzentrum.

Der „Wiener Schal“ aus Seide, aus Wolle oder aus Seide mit Wolle („Halbseidenschal“) mit gewebtem und bedrucktem Muster, er war rechteckig, später quadratisch, und er wurde immer größer. Die Kaschmirmode, die vor allem in England, Frankreich und Österreich eine blühende Industrie hervorgebracht hatte, dauerte weniger als ein Jahrhundert lang. Einflüsse politischer Natur, industrieller Fortschritt (Webstühle, chemische Farben etc.) und veränderter Modestil verursachten den Untergang der Schalerzeuger. Auch als der Schal nicht mehr in Mode war, hielt sich noch für etliche Jahre der Brauch, der jungen Braut den Kaschmirschal zu schenken. Und bis heute tragen die Goldhauben- und Kopftuchfrauen zu ihren seidenen Bürgerkleidern das türkische Tuch, das heute noch von der Wiener Seidenweberei Flemmich erzeugt wird und in den letzten Jahren auch von modischen Trägerinnen wieder entdeckt wurde.